Berichte
Avona aus Bergen
Am 31. Januar 1903 strandete der Dampfer Avona vor Fjand bei starkem Wind, südlicher Strömung und rauer See. Der Raketenapparat von der Rettungsstation Thorsminde wurde schnell an den Ort der Strandung gebracht, aber das Schiff konnte nicht erreicht werden. Die Retter warteten daher auf das Rettungsboot von der Rettungsstation Vedersø, die 10 km entfernt lag. Es war nicht möglich, mit dem Boot der Rettungsstation Thorsminde an den Ort zu gelangen.
Währenddessen verlor die Mannschaft der Avona die Geduld und ging in die eigenen Rettungsboote des Schiffes. Das war das Schlimmste, was passieren konnte! Die Rettungsmannschaft konnte nichts tun und musste hilflos den schreienden Seeleuten zuhören, als die Boote in der hohen See kenterten und verschwanden.
Im Laufe der Nacht trieben alle 24 Besatzungsmitglieder an Land. Die Toten wurden in der Scheune des Strandvogtes Laust Bjerre auf Bahren gelegt.
Es war auch ein Däne an Bord gewesen, der Schiffsjunge Svend Simeon Nielsen. Ein Einheimischer, Chr. Gadegård Jensen, erzählte später von seiner Begegnung mit dem Vater des Jungen: „Der Vater des verstorbenen Jungen kam [...] hierüber, um die Leiche seines Jungen zwischen den anderen zu suchen und es war rührend anzuschauen, als er in die Scheune ging, wo die Leichen lagen, und unter ihnen seinen Jungen erkannte. Nicht viele Augen blieben trocken , als er die kalte Hand seines Sohnes in die seine legte und mit Tränen in den Augen sagte : „Ja, du bekamst deinen Willen, mein Sohn“."
Der Reeder reiste an, um sich um die juristischen Angelegenheiten nach der Strandung zu kümmern. Er schrieb in das Gästebuch von Laust und An Bjerre: „Keine Beschreibung trifft zu, man muss selbst herkommen, um zu sehen und zu verstehen, und dann Bjergehuse mit nachhaltigem Eindruck von Natur und Bevölkerung wieder zu verlassen. Es erfüllt mein Herz mit Trauer, zu wissen, dass alle von der Avona hätten gerettet werden können und die gleiche Gemütlichkeit und Gastfreundschaft hätten genießen können, die ich als Reeder hier genossen habe.“ (8. April 1903, Lorentz W. Hansen)
Auf Grund der Strandung der Avona traf man die Entscheidung, den Leuchtturm von Lyngvig zu bauen, sodass die Westküste anschließend von drei großen Leuchttürmen erhellt wurde. Der Leuchtturm nahm 1906 den Betrieb auf.
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