Berichte
Ætna aus Esbjerg
Am 26. Februar 1908 strandete der Schoner Ætna bei Bovbjerg unmittelbar vor dem Ort Ferring. Das Schiff unter dem Kommando von Kapitän Pedersen befand sich mit einer Ladung Tierfutter auf dem Weg nach Lemvig. An Bord waren neben dem Kapitän 4 weitere Männer.
Der Raketenapparat der Rettungsstation Ferring wurde sofort zum Ort der Strandung gebracht und Strandvogt Chr. Larsen feuerte eine Rettungsrakete ab, die einen der Masten traf und auf das Schiff fiel. Danach konnte die Mannschaft die Rettungstrosse heranziehen und festbinden und der Rettungsstuhl konnte eingesetzt werden.
Das Schiff rollte in der Brandung mit der Seite in Richtung Land, sodass der Rettungsstuhl am Seil hin und her tanzte und das Hinaufziehen der Schiffbrüchigen bis zur Spitze der Düne erschwerte. So ließ sich nicht vermeiden, dass einige der Seeleute ein kaltes Bad im Meer nahmen, wenn das Schiff in Richtung Ufer kippte und die Spannung des Taus nachließ. Wenn das Schiff wieder in Richtung Meer wippte, flogen sie im Rettungsstuhl in die Luft.
Ein paar der Rettungsleute setzte man daher dazu ab, die geretteten Seemänner aus dem Rettungsstuhl zu ziehen, sobald sie den schmalen Strand erreichten. Das musste schnell gehen, bevor das Schiff wieder rollte. Es gelang in den meisten Fällen, aber ein Besatzungsmitglied bekam den Fuß nicht aus dem Rettungsstuhl und wurde daher unsanft gen Himmel geschleudert!
Letztlich gelang es die gesamte Besatzung erfolgreich zu retten.
Ætna strandete ganz nah am Ufer unterhalb der Hänge der Anhöhe Bovbjerg. Es gab nicht viel Strand unterhalb des Steilufers und man hatte die Rettungsrakete von der Spitze des Hanges abfeuern müssen, was die Rettungsbemühungen erschwerte. Das Foto zeigt auch einen Teil des Küstenschutzes bei Bovbjerg. Es wurde eine Hangsicherung nach unten in Richtung Strand vorgenommen und auf dem Hügel sind ein paar Pferde vor eine Maschine gespannt, die man zum Bau von Buhnen nutzte. Der Bau der Buhnen südlich von Ferring begann 1909. Die Buhnen trugen zwar dazu bei, dass der Strand vor Bovbjerg breiter wurde, sorgten aber auch dafür, dass die Küstenerosion stattdessen an einer anderen Stelle der Westküste stattfand.
Man rief die Bergungsfirma Svitzer, die am darauffolgenden Tag ihren Bergungsdampfer schickte. Er zog den Schoner frei und schleppte ihn nach Lemvig. Dort stellte sich heraus, dass Ætna nicht stark beschädigt war, sodass das Schiff bald wieder auslaufen konnte.
Svitzer ist das älteste Schlepp- und Bergungsunternehmen der Welt, dass 1833 in Kopenhagen gegründet wurde. Seit 1979 gehört Svitzer zur Reederei Maersk.
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