Berichte
27. November 1908
Ein Lied von der Strandung der „Noah“
Viele Menschen waren anwesend und sahen die Strandung der „Noah“. Es war ein ergreifendes Erlebnis mitzuerleben, wie die 8 Seeleute im letzten Augenblick gerettet wurden. Einer, der offenbar das ganze am Strand mit ansah, war Ole Olsen, der sein Erlebnis in ein Gedicht verwandelte, dass in der Zeitung das Lemviger Folkeblad am 15.12.1908 erschien. Hier ein Auszug (auf Grund der Übersetzung nicht in Reimform):
Ein altes Segelschiff fuhr hinaus
auf das Wasser der Nordsee,
zwei Tage lang wurde an jedem Fetzen Stoff gerissen,
am dritten Tag lief das Schiff auf Grund.
Es lief vor Ferring auf Grund und sofort war klar,
wenn die Seeleute nicht bald Hilfe bekommen,
werden die Wellen sie mitnehmen,
vom Schiff hört man es quietschen.
Auf dem Rumpf sieht man die Besatzung stehen,
die voller Angst zum Rettungsboot Ausschau hält,
währen die See über sie schlägt,
donnernd und schäumend.
Einen Mast sieht man fallen und man ahnt,
dass der zweite es auch bald tun wird.
Ja, der Tod droht den Seeleuten,
während an Land die Menge steht und verängstigt zuschaut.
Das Rettungsboot erreicht das Wrack
und wird seinem Namen gerecht.
Allerdings bereiten die Wrackteile viel Mühe,
die hätten nun wirklich nicht sein müssen.
Aber für die Leine ist es nah genug,
sie wird geworfen, man sieht die Besatzung,
eiskalte Gliedmaßen bewegen sich,
diese Strandung werden sie wohl nie vergessen.
Sie binden die Leine an sich fest
mit ihrer letzten Kraft.
Der Erste springt ins Wasser und wird eilig
ins Boot geholt, um die Leine zurück zu werfen.
Sie erreicht wieder das Schiff, ein weiterer Seemann
springt ins Wasser und wird ins Boot gehoben.
Und so geht es weiter bis zum letzten Mann.
Man sieht, wie sie dem Tode entrissen werden.
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