Berichte
Dakota aus Bremerhaven
Der Großsegler „Dakota“‘, 1881 in den Vereinigten Staaten aus Eichenholz und der harzigen Pitchpine gebaut, war ein großartiges Schiff: Überall glänzte frischer Lack und funkelte blank poliertes Messing. Die Seile lagen ordentlich aufgerollt, als ob sie nie zum Einsatz gekommen waren, und in den Kabinen gab es Plüsch und Mahagoni.
Aber das alles half nichts, als die „Dakota“ bei ungewöhnlicher Strömung und dichtem Schneefall auf dem Weg von Bremerhaven nach Norwegen vom Kurs abkam. Um 4 Uhr am 31. Januar 1888 strandete das Schiff vor Sdr. Lyngvig nördlich des späteren Hvide Sande.
Von der Besatzung aus 22 Männern erreichten 20 das Ufer, während zwei ertranken. Das große Schiff war nicht mehr zu retten. Ein Vertreter der Bergungsgilde „Svitzer Bergelaug“ notierte: „Das Schiff ist auseinander gebrochen, Deck, Balken und Decksplanken usw. sind versunken.“
Die Bergungsgilde verstand ihr Handwerk. Die Männer sägten verschiedene tragende Balken durch und überließen dem nächsten Sturm die Schwerstarbeit, das Schiff in handliche Teile zu brechen. Aber es war immer noch eine große Aufgabe, das großen Schiff ganz zu bergen. Jedes Stück war wertvoll.
1994 strandete eine große Schiffsseite in Hvide Sande. Es muss sich dabei um ein Teil der ‚Dakota‘ gehandelt haben, die auf diese Weise weitere 106 Jahre auf dem Meer verbringen konnte. Die robuste Konstruktion vermittelt einen guten Eindruck von den großen Segelschiffen.
Nach 20 Jahren in Sonne und Wind sind Teile des alten Holzes wieder zu Ehre und Würde gekommen. Sie wurden zum Aufbau der neuen Ausstellungen im Strandungsmuseum St. George verwendet.
Von nordamerikanischen Kiefernwäldern zu einer Wassermühle in Westjütland: Die großen Strandungen versorgten das baumarme Jütland mit wertvollem Holz. Die Mühle No Stampe nördlich von Ringkøbing erhielt zum Beispiel ein neues Wasserrad aus Holz von der ‚Dakota‘.
Die ‚Dakota‘ war zwar verloren, aber eines ihrer Beiboote segelte weiter. Bei einem Blick mit der Lupe auf dieses Ausflugsboot auf dem Flüsschen Vonå bei Ringkøbing um das Jahr 1900 ist der Name „Dakota“ am Bug zu erkennen.
Ganz andere Verhältnisse als bei einer lebensgefährlichen Strandung bei Schneesturm ...
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