Rettungswesen
Die Rettungsstation Thyborøn
Die Rettungsstation in Thyborøn wurde 1851 als Raketenstation gegründet und lag in dem Ortsteil, wo die Kirche heute steht. 1881 stattete man die Station auch mit einem Rettungsboot aus, das von der Rettungsstation Flyvholm stammte. Danach ‚erbte‘ die Station Rettungsboote aus Blokhus, Vestagger und Tuskær, bis sie 1892 mit einem neuen Rettungsboot ausgestattet und ein Bootshaus errichtet wurde. Pferde zum Transportieren des Bootes mussten jedoch bis 1923 aus Harboøre herbeigerufen werden. Von da an hatte die Station einen Traktor.
Das Foto zeigt das Bootshaus, das 1933 im Hafen von Thyborøn errichtet wurde. Von hier konnte das Boot über ein Schienensystem ins Wasser gelassen werden. Thyborøn ist heute nach wie vor Sitz der Rettungsstation und die aktuelle Bootshalle von 1993 steht an derselben Stelle wie die alte.
Die Strandung des Dampfers Hermod 1916
„Am frühen Morgen um halb zwei strandete auf Christen Knoppers Strandabschnitt der Dampfer ’Hermod’ aus Göteborg“, steht im Rettungsprotokoll der Rettungsstation Thyborøn. Inspektor Anders Christensen schrieb weiter im Protokoll, dass er die Rettungsstation Flyvholm per Telefon um Pferde für den Transport des Rettungsbootes gebeten hat. Die Retter von Flyvholm waren die ersten vor Ort und nahmen Kontakt mit dem Schiff mit Rettungsraketen auf. Aber „die Schiffsbesatzung wollte nicht den Rettungsstuhl benutzen.“ Daher lief das Rettungsboot von Flyvholm aus und „kam um 7 Uhr mit 11 Mann wieder an Land.“ Zur gleichen Zeit traf auch das Rettungsboot aus Thyborøn ein und um 7.30 Uhr fuhr es hinaus „und nahm die restlichen 7 Besatzungsmitglieder auf.“ Die Besatzung wurde anschließend bei den Strandvögten der Gegend untergebracht. In den folgenden Tagen trieb der Wind das Schiff weiter in Richtung Strand, sodass es schließlich nur noch 10 m vom Ufer entfernt lag.
Die Rettungsaktion der Hermod ist ein typisches Beispiel dafür, wie die Rettungsstationen eng zusammenarbeiteten. Die Besatzung der Hermod wurde von zwei Rettungsbooten gerettet, die je 12 Mann Besatzung hatten. Der laufende Telefonkontakt zwischen den Stationen war von großer Bedeutung.
Der Seenotrettungsdienst (Kystredningstjenesten) – Rettungsstation Thyborøn
Heute heißt das ehemalige Rettungswesen (auf Dänisch „Redningsvæsenet“) mittlerweile „Kystredningstjenesten“ und ist ein Teil der dänischen Marine. Der dänische Seenotrettungsdienst verfügt über 21 Rettungsstationen in ganz Dänemark. Die Rettungsstation Thyborøn ist zuständig für die Küste zwischen Thorsminde und Hanstholm sowie den westlichen Teil des Limfjords.
Heute wird zwischen Rettungsaktionen und Hilfseinsätzen unterschieden, wie Hilfeleistung für Schiffe, die nicht eigenständig Land erreichen können, aber sich nicht in Gefahr befinden. Die Rettungsstationen leisten auch Anglern und Surfern Hilfe. Die Rettungsstation Thyborøn verfügt auch über einen Defibrillator und fährt, wenn sie angefordert werden, bei Notfällen in die Umgebung zu Patienten.
Alarmierung am 17. Januar 2017
Die Rettungsstation Thyborøn nutzt Facebook, um über die eigene Arbeit zu berichten. Am 17. Januar 2017 hat man Folgendes gepostet: "Die Rettungsstation Thyborøn wurde in der Nacht auf Dienstag von der Hafenwache alarmiert, als ein Küstenmotorschiff beim Verlassen des Limfjord-Kais im Südhafen Probleme bekam. Das Küstenmotorschiff konnte sich in der kräftigen Strömung nicht halten und war auf der Ostseite der Fahrrinne gestrandet. Nach Genehmigung des Umweltschutzbeauftragten des „Joint Rescue Coordination Centre Danmark“ konnte das Rettungsboot Martha Lerche versuchen, das Küstenmotorschiff von einer roten Boje weg gegen den Strom zu halten, sodass es selbst von der Sandbank loskam. Es erwies sich in der starken Strömung als etwas schwierig, aber nach etwa 2 Stunden Ziehen gelang es, das Küstenmotorschiff zu befreien, sodass es seine Fahrt in die Niederlande mit etwa 4500 Tonnen Kies fortsetzen konnte.“
Das Foto stammt von der Facebook-Seite der Rettungsstation.
Das Rettungsboot
Das Rettungsboot ist seit jeher von großer Bedeutung für die Rettungsbesatzung. Die Retter müssen auf die Seetüchtigkeit des Bootes vertrauen können, um sich bereitwillig dort hinein zu begeben und bei Sturm und Orkan hinaus zu fahren, um in Not geratene Menschen zu retten. Daher ist das Rettungsboot stets ein Diskussionsthema zwischen Rettern und zuständigem Ministerium. Im Laufe der Zeit hat es viele Vorschläge gegeben und viele Bootstypen wurden getestet. Oft gab es nach einem Unglück technische Veränderungen, da das Unglück Anlass dazu gab, genaue Analysen anzustellen.
Die frühen Rettungsboote waren Ruderboote für eine Besatzung von 12 Männer. Als man 1914 anfing, motorisierte Rettungsboote zu bauen, erhielten die Boote Nummern, sodass man besser den Überblick behielt, wenn sie zu einer anderen Rettungsstation verlegt wurden.
Ausrüstung in der Rettungsstation Thyborøn
1933 erhielt man in Thyborøn das motorisierte Rettungsboot Nummer 20. Kurz: MBR 20. Dabei handelte es sich immer noch um ein offenes Boot. Die Rettungsmannschaft bestand aus 10 Personen, von denen 8 bei Motorausfall das Boot rudern mussten. Nach der Außerdienststellung wurde MBR 20 1973 durch MRB 35 ersetzt, einem größeren und moderneren Motorrettungsboot. Es hatte zwei Dieselmotoren und ein geschlossenes Steuerhaus.
Heute heißt das Rettungsboot in Thyborøn Martha Lerche und stammt aus dem Jahre 1989. Aber ein neues Rettungsboot soll bald geliefert werden. Zwei Männer der Rettungsstation Thyborøn sitzen zusammen mit Vertretern der Rettungsstationen von Skagen und Hanstholm in einem Ausschuss, der festlegen soll, was das neue Boot leisten muss. Zunächst einmal muss es bei schlechtem Wetter auf die Nordsee hinaus fahren können und muss mehr Motorkraft haben, um ganz großen Schiffen Hilfe leisten zu können.
Die Rettungsstation Thyborøn verfügt heute über das Schnellboot FRB16, einen Dienstwagen und ein kleines Boot, das mit dem Auto gezogen werden kann.
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