Rettungswesen
Rettungsboot
In Flyvholm waren während des Bestehens der Station vier Rettungsboote stationiert. Das erste Boot Carl til Løven war ein Geschenk der Freimaurerloge in Kopenhagen, 1847, und das erste in Dänemark gebaute Rettungsboot. Das letzte Rettungsboot war dieses hier. Es kam 1922 zur Station und war zum letzten Mal bei einer Rettungsübung 1968 im Einsatz.
Die Mannschaft
Die Mannschaft der Rettungsstation Flyvholm bestand aus einem Stationsvormann und 12 Bootsleuten.
Der Vormann wohnte auf dem Hof neben der Station. Die übrigen Männer wohnten nicht mehr als ca. 2,5 km entfernt.
Bei einem Alarm sammelten sich die Männer an der Rettungsstation. Dort wurden die Zugpferde vor die Wagen mit Boot und Raketenausrüstung gespannt. Dann folgte die Mannschaft mit der Ausrüstung dem Rettungsweg bis zu der Abfahrt an den Strand, die dem havarierten Schiff am nächsten lag. Vor der Rettungsstation, parallel zum Deich in Richtung Süden, ist der alte Rettungsweg noch zusehen.
Der Stationsvormann
Christian Eriksen Langer war seit 1848 Retter der Station Flyvholm und ab 1860 Vormann. Er ging 1899 in Altersrente, und sein Sohn, Anders Vrist Langer, wurde Vormann. Die Tätigkeit des Vormanns wurde über vier Generationen vom Vater auf den Sohn vererbt, von 1860-1995.
Bericht des Stationsvormanns über eine Strandung
Am 1. November 1921, um vier Uhr nachmittags kam von Liløre die telefonische Meldung an die Station Flyvholm, dass ein großes Schiff aus südlicher Richtung komme, dessen Strandung zu befürchten sei.
Der Wind kam mit der Stärke eines orkanartigen Sturms aus West bis Nord und die Wellen waren sehr hoch.
Die Stationsmannschaft und die Besitzer der Zugpferde wurden alarmiert und trafen um 16.30 Uhr an der Station ein.
Erst um 17.30 Uhr erreichten die Raketenapparate und das Rettungsboot, nach schwierigem Transport, die Strandungsstelle 4 km südlich der Station.
Dort lag das Schiff 75 m vom Land entfernt fest, mit der Breitseite zum Land.
Sofort wurde der Raketenapparat eingesetzt, und schon die erste Rakete legte die Leine quer über das Schiff. Die Verbindung war also geschaffen.
Zusammen mit der Mannschaft der Station Liløre, die ebenfalls mit ihrer Ausrüstung angekommen war, wurde die Besatzung – insgesamt 26 Mann – mit der Hosenboje an Land geholt.
Raketenapparat und Rettungsboot der Station Flyvholm wurden danach in die Station zurück gebracht.
Um 21.00 Uhr wurden alle entlassen, nachdem die Geräte für den nächsten Einsatz klar gemacht worden waren.
Das gestrandete Schiff war das Vollschiff Bragdø aus Kristiansand, das unter Kapitän Carlsen, aus Liverpool kommend, zum Heimathafen unterwegs gewesen war.
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